Netzwerk

DACHS-Bau in Rom

Aus dem Netzwerk | DACHS-Bau in Rom

«Keine Synodalität ohne junge Menschen!»

Im Oktober 2023 findet in Rom die XVI. Ordentliche Generalversammlung der Bischofssynode zum Thema «Für eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Teilhabe und Sendung» statt. Bereits im Oktober 2021 in den Diözesen gestartet, wird das Anliegen der Synodalität dieses und nächstes Jahr in Rom auf weltkirchlicher Ebene diskutiert. Während der Synode 2023 möchte nun das DACHS-Netzwerk in Rom für einige Tage präsent sein, um ihr Anliegen «Keine Synodalität ohne jungen Menschen!» zu positionieren.

Der DACHS ist das Netzwerk der verantwortlichen Institutionen und Fachstellen der deutschsprachigen Kinder- und Jugend(verbands)arbeit. Diese setzen sich in der Schweiz, in Österreich, in Deutschland und im Südtirol für die Anliegen und Interessen junger Menschen im kirchlichen Kontext ein. Ein Schwerpunkt liegt dabei, nicht zuletzt im Zuge des weltweiten synodalen Prozesses, in der Förderung von Teilhabe und Mitverantwortung junger Menschen in kirchlichen Entscheidungsprozessen. Für gegenwärtige und zukünftige pastorale und kirchenpolitische Prozesse ist es fundamental, dass die Anliegen, Fragen und Bedürfnisse junger Menschen kraft ihrer Berufung als getaufte Christ:innen in synodalen Prozessen gehört und ernstgenommen werden. Nur so verwirklicht sich Synodalität im Sinne des Verständnisses: gemeinsam auf dem Weg sein.

Vom 12.–16. Oktober 2023 wird der DACHS mit einer Delegation und jungen Menschen aus der Schweiz, Österreich, Deutschland und dem Südtirol in Rom sein und in Begegnungen mit Bischöfen, Synodenteilnehmer:innen und weiteren Netzwerk- und Interessenspartner:innen ihr Anliegen zum Ausdruck bringen: «Keine Synodalität ohne jungen Menschen!»

OKJ in Aus- und Weiterbildung

Die Fachstelle OKJ hat Aus- und Weiterbildungsträger:innen aus kirchlichen und zivilgesellschaftlichen Organisationen zu Online-Workshops eingeladen. An den drei durchgeführten «Studios» nahmen Personen aus kantonalen Jugendfachstellen, Höheren Fachschulen sowie Vertreter:innen der staatskirchlichen Gremien teil. Sie gaben wichtige Inputs zu Fragestellungen und teilten ihre Erfahrungen, die weitere Ideen generierten.

Offene kirchliche Jugendarbeit

Die Bezeichnung des Arbeitsfeldes ruft unterschiedliche Assoziationen hervor, die teilweise einen Bereich der Wirklichkeit der OKJ treffen, teilweise weit daneben liegen. Das seit ca. 1970 existierende Arbeitsfeld hat sich entwickelt, auch aufgrund der Offenen Kinder- und Jugendarbeit. Im Jahr 2022 konnte das Grundlagendokument OKJ abgeschlossen und der Deutschschweizer Ordinarienkonferenz vorgelegt werden. Der Prozess dauerte über mehrere Jahre und wurde mit Fachpersonen der kirchlichen Jugendarbeit partizipativ entwickelt. Im Jahr 2018 fand die weltweite Bischofssynode zum Thema «Die Jugendlichen, der Glaube und die Berufungsunterscheidung» statt. Dessen Abschlussdokument und das nachsynodale apostolische Schreiben «Christs vivit» wurden ebenso in das Grundlagendokument OKJ verarbeitet. Von Beginn an war den Beteiligten klar, dass es ein umfangreiches Dokument benötigt, um das Arbeitsfeld in seiner Vielfältigkeit fundiert erfassen zu können.

Online-Workshops

Mit den «Studios» sollen adressatengerechte Verarbeitungen des Grundlagendokuments OKJ eruiert werden. Am Zukunftstag OKJ 2022 haben die Teilnehmer:innen (TN) festgelegt, dass ein erstes Augenmerk auf die Aus- und Weiterbildung gerichtet werden soll. Die Fachstelle OKJ hat dazu vier Fragestellungen ausgearbeitet, die für die Herstellung von unterstützenden «Produkten» zentral sind.

  • Konkrete Fragestellungen, Aufgaben usw. (im Sinne von Leitfragen) über die/anhand denen die Inhalte des Grundlagendokuments OKJ vermittelt/zielgruppenspezifisch aufbereitet werden können.
  • Welche Unterlagen, Präsentationsinhalte, Auseinandersetzungen benötigt ihr, damit ihr zielgerichtete Aus- und Weiterbildungen mit OKJ als Inhalt gestalten könnt?
  • Wie sehen mögliche Aus- und Weiterbildungssettings aus (Formate), in denen ihr OKJ vermittelt?
  • Was braucht ihr selbst an Informationen / Bildung, um OKJ vermitteln zu können?

Zusätzlich hatten die TN die Möglichkeit unter «Weiteres» Anliegen, Ideen usw. zu platzieren.

Erste Erkenntnisse

Obwohl zum aktuellen Zeitpunkt die drei Studios noch nicht detailliert ausgewertet sind, lassen sich einige zentrale Erkenntnisse herleiten.

Anstatt einer Kurzfassung des Grundlagendokuments OKJ sind konkrete Fragestellungen zielführender. Die Beantwortung der jeweiligen Frage durch die Inhalte des Grundlagendokuments OKJ treffen das Interesse besser und machen das Arbeitsfeld OKJ fassbarer.

Konkrete Produkte müssen sich auf eine spezifische Adressatengruppe sowie auf das Aus- und Weiterbildungssetting ausrichten. Dabei müssen digitale Formate mit umfangreichem Inhalt ebenso vorkommen wie Produkte aus Papier, Karton o. ä., die auch einen spielerischen Zugang zum Arbeitsfeld ermöglichen.

Die Aus- und Weiterbildungssettings sind sehr unterschiedlich. Zeitfenster von 10min. bis hin zu einem Seminar an einer theologischen Fakultät erfordern unterschiedliche Auseinandersetzungsmöglichkeiten mit dem Arbeitsfeld OKJ. Ebenso wurde deutlich, dass Weiterbildungsmöglichkeiten oder ergänzende Settings wie z. B. Wahlmodule für Ausbildungen in der Sozialen Arbeit geschaffen werden müssen, da die Ausbildungszeiten ausgefüllt sind.

Wer in der Aus- oder Weiterbildung tätig ist, benötigt selbst Weiterbildungsmöglichkeiten, um die OKJ vermitteln zu können. Es zeigt sich, dass hier Anstrengungen gemacht werden müssen, um Multiplikator:innen zu befähigen. Aus dem Austausch hat sich auch ergeben, dass Kirchenbehördenmitglieder, welche das Ressort Jugend verantworten, selbst OKJ vermitteln könnten, wenn die dazu befähigt werden.

Weiter wurde wichtige Hinweise für die Ausarbeitung von unterstützenden «Produkten» gegeben. So gilt es OKJ den Unterschieden zwischen ländlichem und städtischen Kontext entsprechend zu vermitteln oder mehr auf Zusammenarbeit mit anderen Akteur:innen hinzuweisen, anstatt die Abgrenzungen zu betonen. Insbesondere die grosse Nähe zur Offenen Jugendarbeit und deren Verständnis betreffend der Professionalität sind wichtige Faktoren, die die OKJ als Arbeitsfeld aufzeigen soll.

Detaillierte Auswertung und ressourcenorientierte Entscheide

Die vielen Inputs gilt es in einem ersten Schritt auszuwerten und in mögliche «Produkte» zu sortieren. Die Fachstelle OKJ würde gerne möglichst viele Produkte in möglichst kurzer Zeit erstellen und damit dem grossen Bedarf nachkommen. Jedoch muss hier auf die Ressourcen geschaut werden und dementsprechende Entscheide müssen eine zeitliche Staffelung festlegen.

Die Ergebnisse werden in einem Dokument zusammengefasst. Dieses enthält die eruierten «Produkte» mit einem Kurzbeschrieb, die spezifische Ausrichtung auf die unterschiedlichen Adressat:innen und die Verwendbarkeit in den unterschiedlichen Aus- und Weiterbildungssettings. Sobald diese Liste erstellt ist, wird sie den TN der «Studios» zugesendet und veröffentlicht.

Die Fachstelle OKJ dankt allen Personen, die an den Online-Workshops mitgemacht haben und damit einen wertvollen Beitrag geleistet haben. Dank der Bereitschaft, an einem der «Studios» teilzunehmen und Sichtweisen, Erfahrungen und Ideen zu teilen, kann die Fachstelle OKJ nun viel treffsicherer «Produkte» entwickeln, die die Vermittlung des Arbeitsfeldes OKJ vorantreiben.

Viktor Diethelm

Leiter Fachstelle OKJ

Rückblick DACHS-Treffen 2023

Seit der Jugendsynode 2018 besteht in den deutschsprachigen Länder(teilen) ein Netzwerk aus Vertreter:innen der kirchlichen Jugend(verbands)arbeit. Das DACHS-Netzwerk wurde mit dem Ziel gegründet, Themen im Bereich der kirchlichen Jugend(verbands)arbeit über den eigenen nationalen Kontext hinaus zu diskutieren und insbesondere weltkirchliche Entwicklungen und Ergebnisse synodaler Prozesse miteinander zu reflektieren.

Einmal im Jahr findet ein DACHS-Treffen statt, an welchem während drei Tagen zu einem zuvor festgelegen Thema gearbeitet wird. Das diesjährige DACHS-Treffen fand turnusgemäss in Österreich statt, wo wir uns vom 25.–27. Oktober in Salzburg getroffen haben. Die Schweizer Vertreter waren Jonas Ambühl von der Jubla, Ivo Bühler vom VKP und Viktor Diethelm und Claude Bachmann von der Fachstelle OKJ.

Im Fokus des diesjährigen Treffens stand die Auseinandersetzung mit charismatisch-religiösen Gemeinschaften und der Frage nach Gemeinschaftssystemen, die die Gefahr beinhalten, Abhängigkeiten zu schaffen. Anstoss zum Thema gab der Erfahrungsaustausch, dass junge Menschen von negativen Erfahrungen im Zusammenhang mit christlich-religiösen Gemeinschaften berichten, dies jedoch nicht zu einem Generalverdacht führen darf. Mehr zum Ablauf und Inhalt des DACHS-Treffens 2023 ist der Medienmitteilung zu entnehmen, die die Fachstelle OKJ gemeinsam mit der Jubla und dem VKP unmittelbar im Anschluss an das Treffen veröffentlicht hat. Oder dem Interview mit Viktor Diethelm, das kath.ch ebenfalls im Anschluss an das DACHS-Treffen geführt hat.

Ein DACHS-Treffen gibt nicht nur die Möglichkeit, sich fachlich mit Vertreter:innen der kirchlichen Jugend(verbands)arbeit aus unseren deutschsprachigen Nachbarsländer(teilen) auszutauschen. Vielmehr bietet es auch die Gelegenheit, sich länderverbindend zu vernetzen und ein Gespür für die internationale Dimension kirchliche Jugendarbeit zu erhalten. Gerade in der Schweiz ist die internationale Vernetzung im Bereich der kirchlichen Jugendarbeit eher marginal.

Im Jahre 2020 fand das DACHS-Treffen zum ersten Mal in der Schweiz statt. Damals hat Luzern als «Host City» fungiert. Nächstes Jahr trifft sich das DACHS-Netzwerk zum zweiten Mal in der Schweiz. Die Vorbereitungen sind bereits angelaufen; selbstverständlich hält Sie der Newsletter der Fachstelle OKJ auch diesbezüglich stets informiert.

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.